Opportunitätskosten
Opportunitätskosten
Was sind Opportunitätskosten?
Opportunitätskosten (auch Verzichtskosten genannt) sind die Kosten der entgangenen Alternative. Sie entstehen immer dann, wenn man sich zwischen zwei (oder mehr) Optionen entscheiden muss – und dabei auf den Nutzen der nicht gewählten Option verzichtet.
Kurz gesagt:
Es ist der Wert der nächstbesten Möglichkeit, auf die man verzichtet, weil man sich für eine andere entschieden hat.
Beispiele für Opportunitätskosten
📌 Beispiel 1: Investition
Ein Unternehmen investiert 100.000 € in neue Maschinen.
Opportunitätskosten: Zinserträge oder alternative Investitionsgewinne, die durch die Kapitalbindung entfallen.
📌 Beispiel 2: Zeit
Ein:e Gründer:in verbringt 20 Stunden mit Buchhaltung statt mit Kundengewinnung.
Opportunitätskosten: potenzieller Umsatz, der in dieser Zeit durch Akquise entstanden wäre.
📌 Beispiel 3: Lagerhaltung
Ein Produkt bleibt 6 Monate auf Lager.
Opportunitätskosten: Kapital ist gebunden, das anderswo (z. B. für Werbung oder Personal) effizienter genutzt worden wäre.
Warum sind Opportunitätskosten wichtig?
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bessere Entscheidungen treffen, insbesondere bei Investitionen oder Ressourceneinsatz
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echte Wirtschaftlichkeit beurteilen – nicht nur anhand von Geldflüssen
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helfen bei Make-or-Buy-Entscheidungen, Outsourcing, Zeitmanagement
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unverzichtbar für strategisches Controlling und Kosten-Nutzen-Abwägungen
Opportunitätskosten ≠ buchhalterische Kosten
Opportunitätskosten sind nicht in der GuV oder Bilanz sichtbar – sie sind theoretischer Natur, aber realer wirtschaftlicher Einflussfaktor. Sie helfen, Entscheidungen ganzheitlich zu bewerten, auch wenn keine direkte Zahlung stattfindet.
Fazit
Opportunitätskosten machen sichtbar, was man „verpasst“, wenn man sich für eine Option entscheidet. Sie fördern wirtschaftliches Denken, bewussten Ressourceneinsatz und fundierte Entscheidungen – in der Unternehmenssteuerung genauso wie im Alltag.
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