Variable Kosten

Variable Kosten

Was sind variable Kosten?

Variable Kosten sind Kosten, die sich direkt mit der Menge der produzierten oder verkauften Einheiten verändern. Je mehr produziert oder verkauft wird, desto höher fallen diese Kosten aus – und umgekehrt. Sie stehen im Gegensatz zu fixen Kosten, die unabhängig von der Auslastung oder Auftragslage anfallen.

Variable Kosten werden pro Stück, pro Auftrag oder pro Transaktion kalkuliert und sind entscheidend für die Preisfindung, Margenberechnung und Deckungsbeitragsrechnung.

Beispiele für allgemeine variable Kosten

  • Materialeinsatz (z. B. Rohstoffe, Waren)

  • Energiekosten pro Produktionseinheit

  • Transport- oder Versandkosten je Bestellung

  • Provisionen auf Verkäufe

  • Produktionsbezogene Löhne (z. B. Akkordarbeit)

Abgrenzung: variable vs. fixe Kosten

Merkmal Variable Kosten Fixe Kosten
Abhängig von Menge? ✅ Ja ❌ Nein
Beispiel Material, Versand, Provision Miete, Gehalt, Softwarelizenz
GuV-Zuordnung laufender Aufwand laufender Aufwand
Relevanz für DB Ja – reduzieren den Deckungsbeitrag Nein – werden durch DB gedeckt

Warum sind variable Kosten wichtig?

  • Sie beeinflussen direkt die Marge pro Produkt

  • Grundlage für Break-even-Analysen

  • Wichtige Entscheidungsgröße für Make-or-Buy-Fragen

  • Voraussetzung für die Deckungsbeitragsrechnung

Deckungsbeitrag I = Umsatz – variable Kosten

Variable Kosten im E-Commerce

Im E-Commerce fallen viele variable Kosten pro Bestellung oder pro verkauftem Artikel an. Sie sind besonders wichtig, da der Vertrieb oft skaliert, aber die variablen Kosten dabei ebenfalls steigen – und damit die Marge beeinflussen.

Typische variable Kosten im E-Commerce

Kostenart Beispiel
Wareneinsatz (COGS) Einkaufspreis der verkauften Ware
Versandkosten Versanddienstleister, Verpackung, Porto
Transaktionsgebühren Payment Provider wie PayPal, Klarna, Stripe etc.
Plattformprovisionen Amazon, eBay, Etsy, OTTO etc.
Retourenkosten Rückversand, Aufbereitung, Wertminderung
variable Fulfillment-Kosten Pick & Pack, Lagerumschlag, Auslagerung

Beispielrechnung

Verkaufspreis: 100 €
– Wareneinsatz: 40 €
– Versand: 5 €
– Payment-Fee: 2 €
– Plattformgebühr: 15 €
Deckungsbeitrag I = 38 €

→ Diese 38 € stehen zur Deckung der fixen Kosten zur Verfügung – wie z. B. Marketing (sofern nicht Performance Marketing), Personal, Miete.

Optimierungspotenziale im E-Commerce

  • Versandkosten bündeln oder weitergeben

  • Einkaufskonditionen verbessern (z. B. durch Volumen oder Eigenmarken)

  • Retourenquote senken (z. B. bessere Produktinfos, UX)

  • Transaktionskosten vergleichen (z. B. Payment-Mix prüfen)

  • Artikelmix aktiv steuern (Marge vs. Bestseller)

Fazit

Variable Kosten sind der Hebel für Margen und Skalierbarkeit. In jeder Branche – besonders im E-Commerce – entscheiden sie darüber, ob Wachstum profitabel ist oder Geld verbrennt. Wer sie kennt und steuert, legt den Grundstein für wirtschaftlichen Erfolg.

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