Marge
Marge
Was ist eine Marge?
Die Marge – auch Gewinnspanne genannt – bezeichnet die Differenz zwischen dem Verkaufspreis eines Produkts oder einer Dienstleistung und den damit verbundenen Kosten. Sie zeigt, wie viel ein Unternehmen an einem Verkauf verdient, und ist eine zentrale Kennzahl für Kalkulation, Preisstrategie und Unternehmenssteuerung.
Wichtige Marge-Kennzahlen im Überblick
1. Bruttomarge / Gross Profit Margin
Die Bruttomarge (englisch: Gross Profit Margin) zeigt, wie viel vom Umsatz nach Abzug der direkten Herstellungskosten (COGS: Cost of Goods Sold) verbleibt – also der Rohertrag:
Formel:
Bruttomarge (%) = (Umsatz – Wareneinsatz) / Umsatz × 100
oder:
Gross Profit Margin = Gross Profit / Revenue × 100
Der Gross Profit ist also der absolute Betrag, die Bruttomarge die relative Kennzahl. Diese wird vor allem im Handel und in der Produktion genutzt, um die Effizienz der Produktkalkulation zu bewerten.
2. Nettomarge / Reingewinnmarge
Die Nettomarge zeigt, wie viel vom Umsatz nach allen Kosten als Gewinn übrig bleibt – also nach Wareneinsatz, Personal-, Zins-, Steuer- und sonstigen Aufwendungen:
Formel:
Nettomarge (%) = Jahresüberschuss / Umsatz × 100
Sie ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Gesamtrentabilität eines Unternehmens.
3. Deckungsbeitragsmarge
Die DB-Marge setzt den Deckungsbeitrag ins Verhältnis zum Umsatz:
Formel:
Deckungsbeitrag / Umsatz × 100
Sie ist besonders nützlich für Sortimentssteuerung, Preissetzung und Kundenprofitabilitätsanalysen.
Hier wird in der Regel noch weiter unterschieden in:
a) Deckungsbeitrag I
Der Deckungsbeitrag I (DB I) zeigt, wie viel ein Produkt nach Abzug der direkten, variablen Kosten zum Decken der Fixkosten beiträgt.
Formel:
DB I = Verkaufspreis – variable Einzelkosten
Typische Einzelkosten: Material, Fracht, Provisionen, Verpackung
→ Aussage: Wie rentabel ist ein einzelnes Produkt?
b) Deckungsbeitrag II
Der Deckungsbeitrag II (DB II) berücksichtigt zusätzlich zu den variablen Einzelkosten auch produktgruppenbezogene oder bereichsbezogene Gemeinkosten (z. B. Vertrieb, Marketing, Abteilungsgehälter).
Formel:
DB II = DB I – produktbereichsbezogene Fixkosten
→ Aussage: Wie profitabel ist eine Produktgruppe, ein Vertriebsweg oder ein Geschäftsbereich?
4. EBITDA-Marge
Diese Kennzahl zeigt, wie profitabel das operative Geschäft ist, bevor Steuern, Zinsen und Abschreibungen berücksichtigt werden:
Formel:
EBITDA / Umsatz × 100
Vor allem bei Investoren und im Rahmen von M&A-Prozessen hat diese Marge große Relevanz.
Marge vs. Aufschlag
Häufig verwechselt:
• Marge: wird vom Umsatz berechnet
• Aufschlag: wird vom Einkaufspreis berechnet
Beispiel:
Einkauf: 50 €, Verkauf: 100 €
→ Marge = 50 %
→ Aufschlag = 100 %
Warum ist die Marge so wichtig?
• zeigt, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet
• unterstützt Preisgestaltung, Verhandlungen und Produktstrategien
• ist zentral für Break-even-Berechnungen und Planung
• ermöglicht Benchmarks mit Wettbewerbern (z. B. Gross Profit vs. Branchenstandard)
Gerade bei wachstumsorientierten Unternehmen ist die Marge ein Frühindikator für wirtschaftliche Stabilität.
Fazit
Die Marge gehört zu den wichtigsten Steuerungskennzahlen im Unternehmen. Ob Bruttomarge, Gross Profit Margin, Nettomarge oder EBITDA-Marge: Sie geben Auskunft darüber, wie effizient ein Unternehmen wirtschaftet – und wie viel vom Umsatz tatsächlich hängen bleibt.
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