Forecast

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Was ist ein Forecast?

Ein Forecast (deutsch: Prognose) ist ein zentrales Instrument im operativen Controlling. Er zeigt auf, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Unternehmen seine geplanten Ziele erreicht, und macht Abweichungen frühzeitig sichtbar. So können Entscheidungen rechtzeitig angepasst und Maßnahmen eingeleitet werden, bevor Risiken eintreten.

Warum ist Forecasting wichtig?

Ein Forecast ergänzt das Budget, das typischerweise zu Beginn des Jahres erstellt wird. Er dient der laufenden Aktualisierung der erwarteten Ergebnisse und erhöht die Transparenz – insbesondere über:

  • Planabweichungen

  • Finanzielle Entwicklungen

  • Notwendige Anpassungen

In dynamischen Märkten ist Forecasting ein wichtiges Element der Unternehmenssteuerung – als Grundlage für Investitionen, Finanzierung und operative Entscheidungen.

Durchführung und Reichweite

Forecasts können regelmäßig oder anlassbezogen erstellt werden – je nach Ziel und Informationsbedarf.

Frequenz:

  • Standard-Forecast: 2–4 Mal pro Jahr, z. B. quartalsweise oder monatlich

  • Ad-hoc-Forecast: bei konkreten Anlässen wie Finanzierungsrunden oder Krisen

Zeithorizont:

  • Year-End-Forecast: Vorschau bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres

  • Rollierender Forecast: Vorschau über einen festen Zeitraum (z. B. 12 oder 15 Monate ab aktuellem Monat)

Ein Forecast kann unternehmensweit oder für einzelne Bereiche wie Vertrieb oder Liquidität erstellt werden.

Forecast vs. Budget

  • Budget = Zielvorgabe

  • Forecast = aktuelle Erwartung

Beide Werte sollten im Reporting getrennt dargestellt werden, um Zielabweichungen sichtbar zu machen. Während das Budget meist einmal jährlich erstellt wird, passt sich der Forecast flexibel an neue Entwicklungen an – und dient oft als Basis für das Budget des Folgejahres.

Tipp: Ein strukturierter Controlling-Kalender mit festen Terminen für Budget und Forecast sorgt für Klarheit und Konsistenz in der Planung.

Methoden zur Forecast-Erstellung

Je nach Situation und Unternehmensreife haben sich drei Methoden – oder deren Kombination – bewährt:

1. Trendbasierter Forecast

Vergangene Ist-Werte und Budgetzahlen werden linear fortgeschrieben.

Formel:
Forecast = Ist-Werte (bis heute) + Budget (Restjahr)

  • Schnell und einfach

  • Gut bei stabilen Geschäftsmodellen

  • Begrenzte Aussagekraft bei Volatilität oder Sondereffekten

2. Effektbasierter Forecast

Berücksichtigt konkrete Ereignisse und Abweichungen wie Preisänderungen, Projektverzögerungen oder Krisen.

Formel:
Forecast = Trend ± Effekte

  • Konzentration auf wesentliche Treiber

  • Für dynamische Umfelder geeignet

  • Abhängigkeiten zwischen Effekten oft schwer zu quantifizieren

3. Werttreiberbasierter Forecast

Leitet den Forecast aus zentralen Geschäftstreibern ab – z. B. Absatzmengen, Conversion Rates oder Personalkosten.

Formel:
Forecast = Basiswert ± Veränderung der Treiber

  • Logisch nachvollziehbar

  • Ideal für datengetriebene Unternehmen

  • Benötigt fundierte Modellierung

Fazit

Ein Forecast ist mehr als ein Update des Budgets – er ist ein Frühwarnsystem und ein steuerungsrelevantes Werkzeug. Er verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit im Unternehmen und schafft die Basis für fundierte Entscheidungen.

Welche Methode am besten passt, hängt von der Datenlage, dem Geschäftsmodell und der Zielsetzung ab. In der Praxis sind oft hybride Ansätze am effektivsten.

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